Samstag, 7. Mai 2011

Bachgerede.

Und nun stell dir mal vor (ich duze an dieser Stelle mal, das klingt förmlicher): vor dir sitz 'n Breitmaulfrosch, er starrt dich dumm an, guckt dann betreten zu Boden, genießt seine Ignoranz dir gegenüber. Aber schaut dann auch zwischendurch immer mal wieder hoch, und dann entdeckt er, dass du ihn auch anstarrst.
Daraufhin bäumt er sich auf, erhebt seine Stimme, posaunt mit einer tiefen basshalten Stimmlage eine unheimliche Frequenz in deine Ohrmuscheln und ertappt sich bei folgender Feststellung (ich weiß, ist 'ne lange Beschreibung): "Ja du lieber Herr Gesangsverein, das kann ja nur Rapunzel sein, dicke Bene, feine Glieder, na die wirkt ja ziemlich öd' und bieder."
Das kommt so daher und der Breitmalfrosch streckt betreten die Zunge aus dem hinteren Mundbereich hervor. Er sitzt nun da, schnabulliert mit der Luft, mag sich fast zu erkälten wissen, unangebracht, wie er da in der kalten Jahreszeit vor sich hin vegetiert. Ich mache keinen Heel aus seinen noch verbleibenden Tagen, in denen er der Welt sein Darsein spendiert. Die muss wohl auch froh sein, wenn er eines Tages das Feld räumt und Platz macht für eine andere Art von Lebewesen.
Nun denn, der Breitmalfrosch sitzt dumm rum, zieht dann einen Flyer aus der Hosentasche, richtet seinen Bogen, den er zufällig dabei hat auf einen Baum und drückt ab. Ein Pfeil fräst sich durch die Rinde. Schade um den Baum. Den Flyer hat er übrigens auch zufällig dabei, ein Kommilitone muss ihm den wohl zugesteckt haben, andernfalls hätte er wohl keine Notiz ob der anstehenden Festlichkeit genommen. Schuhe von Dockers, die der Breitmaulfrosch anhat. Ein Lätzchen, das unterstreicht seine Junghaftigkeit.
Quark. Quaaaark. Onomatopoesie. Eigentlich nicht angebracht für einen Frosch. Das müsste man schon hören, dem Frosch zu liebe.

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