Donnerstag, 5. Mai 2011

Wärme. Und kleine Organismen.

Zeit zum Phantasieren. Eine Beschreibung der Umwelt: luftig, lau, warm, durchzogen vom Vogelgezwitscher, blauer See, grünes Gras. Personen liegen entspannt auf einer Wiese. Ein braunes Reisigobjekt steht im Blickfeld. Dahinter eine Decke. Es erweckt den Anschein eines Picknicks. Wie auf einem Gemälde. Nichts regt sich. Und doch: Lebendige Farben, Unschärfe im Hintergrund. Die Betrachtung ändert sich. Es ziehen Wolken vorbei. Schatten werfen sich hinter die Lebewesen. Umschließen sie und kopieren den Umriss auf den Graslandschaft. Beschreibung der Menschen: hellblaues Sommerkleid, barfuß, ein großer blauer Hut, ähnlich dem eines Sombreros, man sitzt auf der Decke. Sich auf dem linken Arm abstützend und mit dem rechten eine Tasse umgreifend. Lacht. Weiter: Kurze Hose, kariertes Hemd, leicht offen, auch barfuß, umspielt den Partner mit wohlklingenden Worten und leichten Witzen. Die Sonne spendet wohltuende Wärme, Zeit spielt hier keine Rolle. Sie wird schlicht ausgeblendet. Ein Ende gibt es nicht. Der Moment ist präsend. Nichts nebenher. Alle Sinne konzentrieren sich auf die Wahrnehmung von natürlichen Geräuschen der Natur. Ein famoser Anblick.
Kleine Insekten kreuzen den Weg. Sehen die Personen als große Berge. Selbige auch im Hintergrund: hoch anmutend, weiße Spitzen mit grauem Abgang, eckig, gezackt, Gipfelkreuz erkennbar. Scheinbar. Leben im starken Kontrast mit dem azurblauen Himmel. Setzen sich ab, dominieren mit ihrer Pracht. Sehnsucht erweckend. Schaffen einen Moment der Gefühlsregung, es erscheinen verblasste Erinnerungen vor dem Auge des Träumenden. Verlieren sich hinter schönen grünen Bäumen, die die Sicht auf diese alten Waisen der Geschichte verwehren. Davor: Ein prächtiger See. Dunkelblaues klares Wasser, schimmernde Oberfläche, vorne heller, nach hinten hin dunkler werdend, flach, seicht, ein Genuss. Sonnenstrahlen spiegeln sich, nehmen immer wieder neue Formen an. Hin und wieder ein Fisch. Kleine Wasserläufer. Insekten, wunderbar. Überall. Man lacht.
Lehnt sich zurück, der Blick zum See. Durch die Bäume am Ufer. Genießt die Luft, teilt sie mit Schmetterlingen und Bienen. Eine Idee, ein Gedanke. Vergessen in der Vergänglichkeit der Zeit. Formensprache auf höchster Ebene. Nicht definierbar, sehr abstrakt, der schimmernde Sonnenkörper in umwerfender Einzigartigkeit. Es ist Graus, daraus nichts zu machen. Zu entwickeln. Ein Komplex zu assoziieren. Die Blicke der beiden Menschen verlieren sich in den Tiefen des Gedankenstroms, den der See ihnen wie eine Glaskugel voller Weisheiten offenbart. Doch dann, ein Gedanke, gefolgt von einem weiteren, der erste schon wieder hinfort. Das Leben, wie es scheint, ist voller Wunder.
(hatte diesen Post schon etwas länger entwickelt gehabt, aber konnte mir die Portierung nicht nehmen lassen.)

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