Freitag, 27. Mai 2011

Gefälle.

So, bevor ich nun irgendetwas anderes mache - okay, das geht schon wieder nicht, denn ich hab nämlich eben gerade schon wieder was anderes gemacht. Aber gut, das waren halt die üblichen Banalitäten, die aufgrund der natürlichen Triebe gemacht werden müssen. Das heißt, die Porzellanabteilung zu besuchen. Und vergleichbares. Anyway, ich will mich jetzt erstmal ransetzen und einen neuen Post entwicklen. Der letzte ist schon 2 Wochen her und meine Zeit entschwindet auch wie ein paar alter Socken in der Waschmaschine. Also worum gehts. Das weiß ich ehrlich gesagt selber noch nicht, mal schauen, was aus meinem Kopf so an sinnfreiem Kladderradatsch entspringt. Natürlich erstmal der Aspekt, dass mir die Zeit entschwindet, um damit beginnend und meinen obigen schon angerissenen Zeitsatz aufgreifend ein großes Matyrium aus dem Weg zu räumen. Denn die Zeit ist natürlich eine relative Komponente, die jeder anders zu verstehen vermag. Ich versteh sie als reines Wort, nicht als Eigenschaft einer Sache. Okay, das klingt irgendwie merkwürdig, fällt mir gerade auf. Wie kann eine Zeit eine Eigenschaft darstellen? Kann man "Zeit" sein? Bist du vielleicht zeit? Würde man die Zeit näher definieren, sie in Stunden und Sekunden abgrenzen, kann man damit gewiss Räume beschreiben. Zeiträume. In denen man zum Beispiel in Richtung Porzellanabteilung schlurft. Gut, lassen wir das, bestimmt werden sich gerade einige Leute kunderbunt aufregen, vor allen Dingen die auf den hinteren Bänken. Die mögen das nämlich nicht, dass man über die Zeit herzieht. Wie gesagt, jeder definiert sich seine eigene Zeit und meine ist halt das Wort. Ich mag's, klingt kurz und knackig. Obwohl, wenn ich mich auf die Zeit zu beziehen bedenke, kann ich ehrlich zugeben, dass ich von Grund auf eine gewisse Gelassenheit an den Tag lege. Das gilt aber auch nur für den Hin- und Heimweg. Ansonsten, während ich mich in intellektuellen Räumlichen aufzuhalten verstehe, entstehen formelle Zweifel ob meiner angeblich vorgespielten (oder auch nicht vorgespielten) Relaxtheit. Das sind dann meist Panikattacken und wüste Gesten Richtung Stuhl, Tisch, Besteck oder Wolke. Die haben auch ihr eigenes Verständnis von der korrekten Zeit.
Ja, ich bin mir ziemlich sicher, die scheinen auch verstehen zu können oder jedenfalls erahnen zu müssen, wie lange sich gewisse Individuen den Platz auf jenen Sitzgelegenheiten erlaubt haben. Manche tun einem echt leid. Da flanschen sich dann auch mal echt richtig fette Menschen drauf (tut mir leid wegen der harten Sprache, muss aber stilistisch so interpretiert werden), die sich an ihrem Hab und Gut ergötzen, das sie dann befähigt, Dinge auf dem verbleibenen Tischraum auszubreiten. Die da wären: Stift, Papier, Flasche. Das reicht, um sich zu beschäftigen. Meist kommt irgendwas kreatives bei raus, denn diese drei Gegenstände spannen nur eine kleine Hilfslinie auf, über der man sich balanzierend den Bezug zur Wirklichkeit zu erhalten versucht. Links und rechts der beiden Grenzen obsiegt die Fantasie. Und die ist wirklich gespickt von Einfällen, Zufällen, Realitätsverzerrungen und fantastischem Firlefanz, die ihre Nahrung in den einschlafenden Vorträgen von alten wichtigen Persönlichkeiten am Rande des grenzenlosen Saals finden.
Und hierbei spielt die Zeit wieder eine ganz entscheidene Rolle, sie determiniert sozusagen den Raum, diese riege Spähre, in der sich die ausgeformten Formaliäten der dort unten Sitzenden sammeln und sich letztendlich selbst wegen des großes Aufkommens an Parallelgedankenwelten im Keim ersticken.
So gedeiht wieder ein neuer Spross aus den Untiefen der Fabellandschaft der Blöcke und Stifte, während der Schlauberger vorne zu seinem Ende kommt und die dahinsiechenden ihrem traurigen Schicksal überlässt. Rausgekommen sind wohlmöglich echte Wurzeln für neue Geschichten, die die nächste Generation Dahinsiechender für sich eingenommen aufgreift und ausbaut. In diesem Sinne wohl auch ein Geschenk für die Zeit. Die freut sich nämlich. Echt. Nur irgendwann hat auch die Zeit keine Zeit mehr und rennt weg. Dem Horizont entgegen. Und nimmt die Flaschen mit, denn wir wollen ja schließlich keinen Müll produzieren. Das gefällt. Und ich hab jetzt auch keine Zeit mehr. Die hat schon was anderes vor.

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